BMW 730i

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Dienstag, 29. September 2015

13.09.2015 - 2. Etappe - Meran bis Genua... ne, Asti (Abkürzung)

Nach einer trockenen, aber doch recht kühlen Nacht auf dem Campingplatz in Prad im
Vinschgau, packten wir schon sehr früh unsere Zelte ins Auto, denn heute hieß es nicht
nur eine lange Strecke, sondern auch noch zusätzlich zwei große Pässe zu bewältigen.
Nach einem kurzen Frühstück waren wir also wieder auf der Straße und nun galt es als
erstes das Stilfserjoch (ital. Passo dello Stelvio) zu „erfahren.“ Mit seinen 2757 Metern
stellt es für uns sogleich auch die höchste Erhebung der gesamten Rallye dar. Zunächst
ging es nun die kurvenreiche Nordostrampe von Prad aus, in 48 nummerierten Kehren
hinauf, wobei sich scheinbar mit jeder Kehre das Wetter verschlechterte bis man
schließlich kaum 20 Meter weit sehen konnte und die nächste Kehre nur erahnbar war.
Kurz unterhalb des Passes jedoch hatte das Wetter ein Einsehen mit uns und wir
durchstießen die Wolkendecke und wurden mit einem herrlichen Ausblick von der sog. „
Tibethütte“ hinunter ins Tal, belohnt. Nach einer kurzen Rast, den obligatorischen Fotos
sowie dem Anbringen eines „ Stilfserjoch­Aufklebers (adhesivo)“ an der Heckscheibe
unseres Bergwales, ging es eine ebenso fahrerisch anspruchsvolle, weil kurvenreiche
aber auch imposante Streckenführung hinunter in Richtung Bormio.
Vorher bogen wir aber in Richtung Semogo in westlicher Richtung ab um über den Passo
di Foscagno (2291 m) nach Livigno zu gelangen. Daß dieser Ort zu einer zollfreien Zone
gehört stellten wir dann erstaunt beim Tanken fest. Paradisische 99ct kostet hier nur ein
Liter Superbenzin.
Noch völlig in Euphorie von den Bergetappen und dem Tankerlebnis, standen wir
plötzlich mitten in der kargen und bizarren Bergwelt an der Grenze zur Schweiz. War man
ja schon gar nicht mehr gewohnt und nach der Verneinung der Nachfrage des Zöllners
nach Alkohol und Tabakwaren, konnten wir weiter zu unseren Zwischenziel, St. Moritz,
gelangen. Inzwischen hatte erneut und verstärkt Regen eingesetzt, aber dennoch gelang
es und die heutige Aufgabe, nämlich den schiefen Turm einer Kirche mit uns und dem
Wagen im Bild fest zu halten.
Weiter ging es entlang am Lej da Sivaplauna und Lej da Segl über den Splügenpass (
2113m) um schließlich die zweite große Herausforderung, den San Bernadinopass (
2065m) anzugehen. Durch die Via Mala windet sich die alte Passtrasse entlang einer
schönen und wilden Landschaft, weiter immer am Hinterrhein entlang, vorbei an kleinen
Bergdörfern bis nach Hinterrhein, wo die Schnellstrasse im Tunnel verschwindet und der
eigentliche Passanstieg beginnt. Auf der Passhöhe breitet sich ein kleiner See gegenüber
einem Hospiz aus. Leider verhinderte dichter Nebel und Regen die wahrscheinlich
atemberaubende Sicht nach Süden in Richtung Tessin und auf die oberitalienischen
Seen. Die Abfahrt auf der Südseite war gut ausgebaut, jedoch schmal und von
Lärchenwäldern gesäumt.
Schließlich gelangten wir parallel zur Autobahn, die für uns ja tabu ist, nach Bellinzona
um uns dann nach links, also nach Osten über den Monte Ceneri, Richtung Lugano zu
halten. In der Ferne war das nördliche Ufer des Lago Maggiore zu erahnen.
Bei Dauerregen bogen wir kurz vor Lugano nach Süden ab, um an der Uferstraße des
Lado di Lugano nach Ponte Tresa zu gelangen, welches die dortige Grenzstadt zwischen
Schweiz und Italien bildet.
Schnell durchquerten wir die Provinzhauptstadt Varese und hielten uns weiter in Richtung
Novara und Asti. Da wir erfahren haben, dass wohl am Abend ein schweres Unwetter
Genua unter Wasser gesetzt hatte, beschlossen wir spontan unsere Reiseroute
abzuändern und uns schon mal in Richtung Westen zu halten, da morgen Monte Carlo
und Cannes auf dem Plan stehen würden. Also einigten wir uns auf die Trüffelstadt Alba
als Tagesziel und nach einsetzender Dunkelheit und ungewollten Umwegen, beschlossen
wir heute den sog. „ Autobahnjoker“ einzusetzen, so dass wir schließlich gegen 22:30h
Alba erreichten und mit ganz viel Glück in einem B&B Hotel und bei einer sehr netten,
italienischen Familie unter kamen.











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