8. Etappe:
19.09.2015: Von Merida nach Lissabon:
Trotz des „ feuchtfröhlichen“ Abend zuvor, packten wir schon gegen 07:00h die
Campingausrüstung in den Kofferraum unseres 7ers. Nach einem schnellen Croissant
wurde auch der Wagen noch einmal vollgetankt und mit der goldenen, aufgehenden
Sonne im Rücken, machten wir uns auf die letzte Etappe in Richtung Westen. Da an
diesem letzten Tag auch ausdrücklich die Benutzung der Autobahn erlaubt war, ließen wir
„Merida“ schnell hinter uns, um über die (A5) in Richtung Westen, vorbei an „Baradoz“,
die portugiesische Grenze zu überqueren.
Als ob es die Natur auch spüren würde, wechselte direkt nach der Grenze, die trockene
Landschaft in ein üppiges Grün. War für uns sonst so staugeplagten, deutschen
Autofahrer sehr auffällig war, dass man über viele Kilometer kaum bis kein anderes
Fahrzeug sah.
Schnell noch an einer Raststätte einen labbrigen Sandwich und einen etwas besseren
Kaffee eingenommen, waren wir für das letzte Stück der Rallye gestärkt! Was uns auch
sehr entgegen kam war, dass hier in Portugal eine andere Zeitzone ist und uns somit eine
zusätzliche Stunde „ geschenkt“ wurde.
Wir folgten längere Zeit der (A6), der (A2), um dann über die(A33) von Süden her nach
Lissabon einzufahren. Hierbei stand noch ein Highlight auf dem Programm, nämlich die
Überquerung der berühmten, daher auch mautpflichtigen, „Ponte 25 de Abril“ (deutsch:
Brücke des 25. April). Sie ist ein 3,2 Kilometer langer Brückenzug mit einer 2278 Meter
langen Hängebrücke über den Tejo. Sie ist weltweit die zweitlängste Hängebrücke mit
kombiniertem Straßen und Eisenbahnverkehr. Sie verbindet in NordSüdRichtung den
Lissabonner Stadtteil „Alcântara“ mit der Stadt „Almada“ und erinnert sehr an die Golden-
GateBridge in den USA.
In 70 Metern Höhe führen sechs Spuren über den Fluss „Tejo“ u.a. auch vorbei an der
berühmten Christusstatue „ Cristo Rei“, die zu unserer rechten Hand über die Bucht und
die Altstadt von Lissabon wacht.
Wir ließen jedoch zunächst Lissabon zu unserer Rechten liegen, um weiter über die (A5)
nach Westen zu gelangen, denn wir wollten gerne noch bis zu westlichsten Punkt
Europas, dem „Cabo da Roca“ fahren. Über kurvenreiche, geschwungene Straßen und
durch malerische Orte erreichten wir nach einiger Zeit das Kap, welches etwa 140m steil
in den Atlantik abbricht und somit einen herrlichen Ausblick auf die Küste freigibt.
Wir hatten gehört, dass es hier eine, von einem Deutschen betriebene, Currywurstbude
geben sollte, aber leider fanden wir nur jede Menge Busse mit Touristen aus aller Welt
und eine typische Touristenfalle mit grausigen Souvenirs und überhöhten Preisen vor.
Daher machten wir uns an der Küste entlang zurück in die Hauptstadt, wobei der Atlantik
zu unserer rechten Seite in fantastischen Farben leuchtete.
Vorbei an den schönen Hafenstädtchen „ Cascais“ und “Santo Amaro de Oeiras“
gelangten wir nach Belem, einem Vorort von Lissabon. Hier, direkt vor der
mittelalterlichen Kulisse des „Mosteiro dos Jerónimos“ (deutsch Hieronymitenkloster) war
die Zieldurchfahrt mit dem grünen Bogen, die wir mit Dauerhupen nach gut 3500km ohne
größere Probleme, durchfuhren.
Andere Teams waren bereits eingetroffen und jeder Ankommende wurde mit einem
kräftigen Applaus begrüßt. Nun noch schnell unser Roadbook abgegeben und gegen
Abend gab es dann eine tolle Abschlussparty zu Füßen des Seefahrer-Denkmals am Tejo
und mit einem herrlichen Ausblick auf die ein und ausfahrenden Schiffe.
Nach so einigen Cervezas und regem Austausch unter den Teams über die zurück
liegenden Tage und Strecken, ging es an die Siegerehrung. Neben einem Preis für den „
BestRepair“, den das TeamRoadbusters aus Bochum für den genialen PETFlaschen-
Blinker bekam, wurden auch die meisten gefahrenen Kilometer ausgezeichnet. Der
Gesamtsieger der Rallye nach Punkten, war aber das Team „ Fichtelgebirge“. Dazu noch
einmal Herzlichen Glückwunsch.
Auch erfreulich war die Tatsache, dass von allen Teams eine Gesamtspendensumme
von gut 35.000€ gesammelt wurde, die nun für wohltätige Zwecke eingesetzt werden
können.
Wir sind als „Novizen“ übrigens im hinteren Mittelfeld gelandet, wobei aber der Sieg gar
nicht so sehr unser Hauptziel war, sondern einfach mit genauso Verrückten eine gute Zeit
gehabt zu haben. Darüber hinaus haben wir im wahrsten Sinne Europa „ erfahren“, mit
seinen ganz unterschiedlichen Menschen, Städten und Landschaften.
Umso mehr weiß man nun zu schätzen, auf was für einem schönen Kontinent man lebt.
Uns hat die Tour, trotz so mancher Strapaze und der vielen Vorbereitungen, großen Spaß
bereitet und ist sicherlich ein unvergessliches Erlebnis geworden.